Und wer ist Marcus Bawdon?
Marcus Bawdon ist Herausgeber eines UK BBQ Magazin, Grillblogger bei CountryWoodSmoke und Vater von drei Kindern. Er ist ein großer Experte, wenn es ums Grillen geht. Marcus leitet eine BBQ School in Devon England, wo er bei jedem Wetter im Freien kocht. Er ist König von MEATopia, einer der größten Grillveranstaltungen Großbritanniens (Das Gewinner-Rezept Dirty Tomahawk Steak befindet sich übrigens auf Seite 27, mega stark!) und jetzt auch Grillbuch Autor.
65 Rezepte und Tricks für authentisches Outdoor Cooking
Marcus beschäftigt sich in seinem Grillbuch mit der ganzen Bandbreite des Outdoor Cookings: Keine elektonischen Helfer oder schickes Grill-Zubehör, nur gute Zutaten, Feuer, glühende Kohle und gusseisernes Geschirr.
Es gibt nichts Ursprünglicheres als das Kochen mit Feuer
Die Bandbreite reicht aber auch bis zum klassischen Kugelgrill und verschiedenen Räucheröfen, in denen gegart, geräuchert und gegrillt werden kann. 65 Gerichte laden ein zum Grillen, Rösten, Braten, Räuchern und Kochen im Freien – 65 Gelegenheiten, draußen zu sein und kulinarische Entdeckungen mit Fleisch und Fisch, aber auch mit Gemüse und sogar Süßspeisen zu machen.
Das Leben eines Feuers
Wie man es aus vielen anderen Grillbüchern kennt, werden auf den ersten Seiten die Techniken des Grillens beschrieben. Aber auch hier merkt man, dass sich Marcus auf das Grundlegende bezieht, Grillen am Lagerfeuer, Anordnung der Holzkohle in einem Kugelgrill, Temperaturbestimmung ohne Thermometer, Temperaturregulierung und Kerntemperaturen, die in den Rezepten angegeben werden. Die ersten Seiten sollte man auch als ambitionierter Griller beachten, wenn es z. B. um das Grillen am Lagerfeuer geht. Er gibt Tipps über Grillgeräte, Brennstoffe und Ausrüstung. Hier mag ich seine Einstellung zu nützlichem Grillzubehör von unerlässlich bis nice to have: Gutes Messer, Grillzange, Kaltgetränk gegen Dehydrierung bis Umgebungsthermometer, Gusspfannen oder Drehspieße.
Nach der Einführung gehts direkt DIRTY los
Es folgen Speisen, die direkt auf der Glut eines lebendigen Feuers gelegt werden. Mir sonst bekannt als Caveman-Style. Hier auch das Gewinner Steak der MEATtopia, Dirty Tomahawk. Das Rezept ist sehr schlicht und übersichtilich, was mir sehr gut gefällt. Empfohlene Hitze, Menge an Personen, Zutaten und Beilagenempfehlung sind übersichtlich platziert. Des Weiteren schreibt Marcus eine kleine Einleitung zum Gericht.
Ich freue mich immer darauf meinen Metzger zu besuchen, insbesondere wenn er etwas Besonderes im Angebot hat. Diesmal waren es Aberdeen Angus Tomahawk Steaks, die mindestens 50 Tage lang abgehangen waren – ich wusste sofort, dass ich nicht daran vorbeigehen würde.
Die Einleitung lockert die Rezepte auf und man bekommt sofort die richtige Stimmung zu seinen Speisen und deren Zubereitung. Danach folgt die Anleitung und Durchführung des Gerichts, welches angenehm und kurz erklärt wird. Ein Gericht passt auch meist auf eine Seite. Am Ende folgt noch ein +Grilltipp mit einer Erklärung zu Fleisch, Zubereitung oder Temperatur. Ich finde den Aufbau der Gerichte und die Beschreibung sehr gelungen.
Was mir nicht gefällt sind die Bilder zum Gericht. Es sind zwar tolle Szenen, die eingefangen werden sollten, aber qualitativ schlecht umgesetzt. Die Sättigung der Bilder wurde oft so hochgesetzt und mit Schärfe und Unschäfte bearbeitet, dass die Bilder oft sehr unharmonisch werden. Desöfteren ist der scharfe Blickpunkt so klein und nicht mittig auf dem Bild, dass es sogar schwierig wird zu erkennen, was überhaupt drauf ist. Der Leser soll mit solchen Bildern in richtige Lagerfeuerstimmung versetzt werden. Die Hitze am Feuer, eine kurze Sequenz des Grillens, eine kleine Momentaufnahme und keine Hochglanz-Food-Fotografie oder ein einfaches Tellerbild, dennoch meiner Meinung nach schlecht umgesetz. Beispiel links die Pizza.
Weitere Kapitel im Grillbuch
Was mir wieder sehr gut gefällt ist, wie die Rezepte angeordnet sind. Man kennt es standardmäßig nach Fleischsorten, -arten, Fisch, vegetarisch oder Vorspeise – Hauptgang – Nachspeise. Hier werden die Kapitel nach Zubereitungsart gegliedert: Dirty, Lagerfeuer & Feuerstelle, Kochen mit gusseisernem Geschirr, Grillen, Dreh- und Grillspieße, Smoken, Holzbefeuerten Öfen, Was gibts dazu und Süße Sachen.
Wo drauf ich gleich Lust bekommen habe: Ganz allgemein, das Grillen am Lagerfeuer oder direkt in der Glut. Tolle Produkte beim Metzger oder Markt einkaufen, sich Zeit nehmen, abschalten, Feuer machen, gute Gerüche, leckeres Essen mit Feunden und Familie … genießen. Perfekt, wenn so etwas ein Grillbuch auslösen kann, oder? Dafür ein großes Dankeschön!
Mein Highlights: Dirty Ribeye, die Chili-Schokoladen-Brownies vom Grill, Skirt Steak Fajita, Schottische Eier vom Grill,
Meine Buchbewertung: 4 von 5 Grillzangen
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